Inhalt des Dokuments
Schwerpunkte in der Lehre am ZIFG
Im Mittelpunkt der Lehre am
ZIFG steht die Vermittlung von Kenntnissen aus den Themenfeldern der
interdisziplinären Gender Studies, insbesondere im Spannungsfeld der
Natur/Kultur-Dichotomie sowie von Gesellschaft, Wissenschaft und
Technik. Gefragt wird, wie die Geschlechterdifferenz
in soziale Strukturen, in Handlungen und Denksysteme, in kulturelle,
technische und wissenschaftliche Objektivationen eingeschrieben ist,
wie sie sich in asymmetrischen Machtverhältnissen niederschlägt, in
welchem Verhältnis Geschlecht zu anderen Kategorien sozialer Ordnung
steht und wie sich bestimmte soziale und kulturelle Muster, die als
„männlich“ konnotiert werden, als dominante durchsetzen konnten
und können.
Die Lehre am ZIFG ist interdisziplinär
ausgerichtet. Als äußerst fruchtbar hat sich die Frage nach den
vielfältigen Wirkungsweisen der Differenzierung nach Geschlecht und
die konsequente Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht in den
Geistes- und Sozialwissenschaften als auch in den Natur- und
Technikwissenschaften, erwiesen.
Lernziele sind:
- mit theoretischen und methodischen Instrumenten und Konzepten zur Analyse von Geschlechterverhältnissen und -ordnungen in individueller, struktureller und kulturell-symbolischer Hinsicht umgehen zu können
- eine gendersensible Perspektive auf technische, soziale, kulturelle, politische und wissenschaftliche Wirklichkeiten einüben
- Kenntnisse zur Geschichte und Theorieentwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung in einzelnen Disziplinen zu erwerben
- begreifen lernen, wie Geschlecht in Denkformen und Inhalten verschiedener Wissenschaftsdisziplinen und den Grenzen zwischen diesen wirkt
- Gender-Kompetenz ausbilden sowie die Fähigkeit, geschlechterpolitische Instrumente in der späteren Berufspraxis anwenden und beurteilen zu können
Organisation des Lehrangebots
Das Lehrangebot des Zentrums ist offen für Studierende aller Fächer und aller Berliner Hochschulen. Die Vorlesungen, Seminare und Übungen führen an aktuelle Forschungsdiskussionen und interdisziplinäres Arbeiten heran. Das Lehrprogramm erweitert die Angebote der grundständigen Studiengänge, ist also nicht Teil eines eigenen Studiengangs, sondern wird in zahlreichen Studiengängen anerkannt.
Studierende der TU Berlin können die Lehrveranstaltungen entsprechend der jeweiligen Anforderungen ihrer Studiengänge in den am ZIFG angebotenen Modulen einbringen.
Studierende der Gender Studies an der HU Berlin können sich in ihrem Vorlesungsverzeichnis über die Zuordnung der Lehrveranstaltungen informieren. Am ZIFG können keine Modulabschlussprüfungen (MAP) absolviert werden.
Studierende anderer Fächer und anderer Universitäten sollten sich bei ihren Prüfungsämtern über die Modalitäten der Anerkennung von Lehrveranstaltungen informieren und diese zu Beginn des Semesters mit der Dozent_in der Lehrveranstaltung besprechen.
Für Studierende aller Fächer an Berliner Universitäten besteht darüber hinaus die Möglichkeit, am ZIFG das »Studienprogramm Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung« zu absolvieren und ein entsprechendes Zertifikat zu erwerben.
Für Studierende und Promovierende in MINT und Planung der TU Berlin bietet das ZIFG ein zielgruppenspezifisches Studienprogramm mit dem Titel Gender Pro MINT an. Im Mittelpunkt des Programms steht der Erwerb von forschungsbasierten Genderkompetenzen mit engem Bezug zu MINT und Planung. Diese werden im Praxisteil des Programms in fachstudiengangrelevanten Projekten umgesetzt und sind damit integraler Bestandteil der Fachkompetenz der Absolvent*innen. Das Programm schließt mit den Gender Pro MINT Zertifikaten I und II der TUB ab.
Studien-Modul und Zertifikat zum Schwerpunkt Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung