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Werkstattgespräch: Geschlechterordnungen in Genetik und Hormonforschung, 1890-1950
Differenz und
Vererbung
Geschlechterordnungen in Genetik und Hormonforschung,
1890-1950
Werkstattgespräch mit Dr. Helga
Satzinger, University College London
Wie
Geschlechterdifferenz entsteht und ob und wie sie vererbt wird,
gehörte zu den zentralen Fragen der Biologie um 1900, die sich neu
als experimentelle Wissenschaft verstand. Insbesondere in der Genetik
wurde eine neu als binär verstandene Geschlechterdifferenz zum
paradigmatischen Fall, an dem Vererbungsprozesse untersucht werden
konnten. Schnell erwies sich die Angelegenheit als äußerst
kompliziert, sodass verschiedene Konzepte von Geschlechterdifferenz in
Vorschlag gebracht und gar der Vorschlag gemacht wurde, Ei- und
Spermazellen völlig geschlechtsneutral zu beschreiben. In den
naturwissenschaftlichen Konzepten wurden soziale Geschlechterordnungen
verhandelt, ebenso wie naturwissenschaftliche Konzepte in den
politischen Auseinandersetzungen der Zeit um die soziale
Geschlechterordnung in Einsatz kamen.
Nicht nur die
Geschlechterordnungen in den biologischen Konzepten erwiesen sich als
variabel und immer wieder unter neuen Aspekten diskutiert. Die
wissenschaftliche Arbeit war von Geschlechterordnungen strukturiert.
Diese beiden parallelen Ebenen der Inszenierung von verschiedenen
Geschlechterordnungen an einem Ort standen nicht in einem kausalen
Zusammenhang.
Ein Ausflug in diese Gemengelage soll um die
Fragen kreisen, was denn nun mit naturwissenschaftlich hergestellten
Geschlechterordnungen anzustellen ist, wenn sie denn kein „Abbild“
einer Natur zu bieten haben. Was machen wir mit
naturwissenschaftlichem, vermeintlich neutralem Wissen, in dem
Geschlechterordungen wie mit unsichtbarer Tinte eingeschrieben sind?
Wie gehen wir mit Prozessen des gendering und de-gendering in den
Naturwissenschaften auf produktive Weise um, ohne eine
Renaturalisierung einer wie auch immer verstandenen
Geschlechterdifferenz zu betreiben oder neue blinde Flecken zu
erfinden? Was bringt der Blick in die Vergangenheit für aktuelle
Debatten?
Kommentare:
Prof. Dr.
Friedrich Steinle TUB Institut für Philosophie, Literatur,
Wissenschafts- und Technikgeschichte
Dr. Christina
Brandt MPI für Wissenschaftsgeschichte
Moderation: Dr. Petra Lucht Zentrum für
Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG)
Faltblatt [1]
Zeit: Donnerstag, 17. Juni
2010
18 - 20 Uhr
Ort: Hörsaal H 1029
TU Berlin Hauptgebäude
Straße
des 17. Juni 135
10623 Berlin
Forschungswerkstatt "Gender Studies zu Naturwissenschaften und Technik"
Sitzungstermine
der Forschungswerkstatt von Petra Lucht:
30.4., 21.5., 4.6., 18.6., 25.6., 2.7. 16.7.
ZEIT: Fr 10-13 Uhr
Raum: FR 4080 (Bauteil B des
Gebäudes)
Adresse: TU Berlin, Franklinstr. 28-29
Kontakt:
Petra Lucht
Wer hat Angst vorm schwulen Fußballhelden? Öffentlichkeit und Vertrauen
Veranstaltung: Tatjana Eggeling, Sabine Hark [2] und Marcus Urban im Gespräch mit Carolin Emcke.
Datum und Uhrzeit:
Sonntag, den 9.5., um 12 Uhr
Ankündigungstext: (Faltblatt [3])
Homosexualität in der Politik, der Kultur und dem Militär ist gesellschaftsfähig geworden, schwule Männer dürfen fast alles. Nur Fußball spielen dürfen sie anscheinend nicht. Bis heute hat sich in Deutschland kein Fußballer geoutet, weil er Spott und Missachtung, weniger von den Mitspielern, als vielmehr von der Öffentlichkeit fürchtet. Was ist das für eine Öffentlichkeit im Fußball, deren Vorstellung von Männlichkeit im Sport keine schwulen Fußballhelden ertragen kann? Warum hält sich auch 2010, dem Jahr der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika, dieses letzte Tabu?
Ort und Tickets:
Schaubühne Berlin
Kurfürstendamm 153 | 10709 Berlin | www.schaubuehne.de [4]
Tickets: 030.890023 | 2,50 Euro | Ermäßigungsberechtigte frei
ffentlich/SatzingerFlyer2010.pdf
en/sabine_hark/parameter/de/font1/minhilfe/
ffentlich/faltblatt_streitraum_MAI.pdf