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Prof. Dr. Martina Merz: From undoing to overdoing gender while doing science
Inszenierungen von Geschlecht
im disziplinären Vergleich
Öffentlicher Vortrag im
Rahmen der RV "Technologien des Geschlechts"
30.
November 2006, 19.00 - 21.00 Uhr
Hauptgebäude TU- Berlin,
Straße des 17. Juni 135
Raum H 0111
Wissenschaftliche Praxis besitzt wie jede
andere soziale Praxis auch eine darstellerische Komponente. Inszeniert
werden nicht nur Professionalität und fachspezifische Zugehörigkeit,
sondern auch das Geschlecht. Die Formel „doing gender while doing
professional“ bringt die Vorstellung einer Ko- Produktion von
Geschlecht und Professionalität treffend auf den Punkt. In Abweichung
der Annahme einer durchgängigen Inszenierung von Geschlecht geht der
Vortrag davon aus, dass professionelles Handeln nicht in jedem Fall
geschlechtlich aufgeladen ist und verschiedenste Spielarten der
Verschränkung
denkbar sind. Die Spielräume zur
Geschlechtsdarstellung variieren je nach Kontext: Einzelne Disziplinen
bieten unterschiedliche Entfaltungsrahmen für das Ausagieren von
Geschlechtlichkeit und Beruflichkeit. Der Vortrag rückt die
disziplinenspezifischen Varianten des „(un)doing gender“ ins
Zentrum. Gründend auf einer Untersuchung, die die wissenschaftlichen
Kulturen der Architektur,
der Botanik, der Meteorologie und der
Pharmazie in ethnographischen Fallstudien vergleichend erkundete,
illustriert der Vortrag, wie ihr Geschlecht für die einzelnen
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen je nach disziplinärem
Kontext einen Stolperstein, einen Katalysator oder lediglich ein
irrelevantes Beiwerk für die karriereförderliche Inszenierung
professioneller Zugehörigkeit und wissenschaftlicher Expertise
bildet.
Dr. Susanne Lettow: Technologie als Metapher
Kybernetik, Postmoderne
und die Flexibilisierung von Geschlecht
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der RV "Technologien des
Geschlechts"
22. November 2006, 18 - 20 Uhr
Hauptgebäude TU- Berlin, Straße des 17. Juni 135
Raum H
3004
Postmoderne Philosophien der 1960er und 70er Jahre haben vielfach Konzepte der Kybernetik, zum Teil auch der Genetik aufgegriffen und in ihren Bedeutungen erweitert und verschoben. In ihrem Vortrag zeichnet Susanne Lettow nach, wie mit diesen techno-metaphorischen Konzepten zugleich Umbrüche in den Geschlechterverhältnissen artikuliert wurden. Dabei ging es vor allem um Transformationen fordistischer Praxis- und Identitätsformen, die bei Derrida, Lyotard und Deleuze/Guattari als Dynamisierung, Flexibilisierung und Pluralisierung gefasst wurden. Indem Susanne Lettow die symbolische Macht der Technowissenschaften in diesen Konstruktionen kritisch beleuchtet, nimmt sie zugleich die Frage nach Kritikstrategien feministischer Theorie auf.
Prof. Cecilia Castano: The gender implications of information and communication technologies
Challenges and paradoxes
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der RV "Technologien des
Geschlechts"
15. November 2006, 18 - 20 Uhr
Hauptgebäude TU- Berlin, Straße des 17. Juni 135
Raum H
3004
The massive spreading of
information and communication technologies is changing the way we live
and work. Women’s and feminist organizations ask themselves whether
the Internet will contribute to the end of Patriarchy. Is the
transition process towards the Information Society questioning the
foundations of gender inequalities or, on the contrary, have new ways
of segregation arisen? Women make some advances, due to the increase
in service employment. Nevertheles segregation persists not just in
traditional sectors, but it is also transferred to new and innovative
ones.
In Kooperation mit Dr. Esther Ruiz Ben,
Institut für Soziologie der Technischen Universität
Berlin.
Prof. Dr. Angela McRobbie: Four Technologies of Young Womanhood
A Post Feminist Sexual
Contract?
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der RV
"Technologien des Geschlechts"
31. Oktober 2006,
18 - 20 Uhr
Hauptgebäde der TU-Berlin, Straße des 17. Juni 135,
Raum H 3004
This lecture is
taken from a chapter in the forthcoming book Gender Culture and Social
Change: Post Feminist Masquerade. It presents the possibility of four
technologies of young womanhood as figurations of
capacity-as-constraint, within a vector of neo-liberalisation and
the decline of welfarist models of governmentality. The lecture
considers in specific how young women are imagined, conjectured,
fantasised and spatially located as subjects ‘coming forward’
within the framework of a kind of new sexual contract, which
privileges work and leisure at the expense of political re-engagement.
These technologies include ‘post-feminist masquerade’, the
‘working girl’, the ‘phallic girl’, and the ‘global girl’.
Within these technologies there can be seen processes which include
the deployment of ‘feminism’ within consumer culture as a mark of
innovation, modernity and champion of equality, while such
instrumentalisation functions as replacement for a feminist political
imaginary.
Workshop: Nanotechnologie im Fokus sozialwissenschaftlicher Forschung
zum Themenschwerpunkt
"Wissenschaftsforschung als
Geschlechterforschung"
30. Juni 2006, 10 - 18
Uhr
Hauptgebäude der TU Berlin
Straße des 17. Juni 153
Raum: H 2007
Die Nanotechnologie gilt
in der derzeitigen industriellen wie universitären Forschung und
Entwicklung als „Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts“. Seit
Mitte der 1990er Jahre wird sie in vielen Industriestaaten, so u. a.
in den USA, Japan und Europa auch mittels staatlicher Förderprogramme
finanziell unterstützt und ideell etabliert. Angesichts der rasanten
Expansion dieses Technologiefeldes sind in jüngster Zeit auch
unterschiedlich gelagerte sozial- bzw. geisteswissenschaftliche
Studien zur Nanotechnologie – u. a. in den Bereichen der
Diskursforschung und der Organisationsforschung – durchgeführt
worden.
Bislang wurden vereinzelt Initiativen und Maßnahmen zur
Förderung der Beteiligung von Frauen an der Genese der
Nanotechnologie gestartet. Allerdings gibt es im bundesdeutschen
Kontext kaum ausgearbeitete Forschungsansätze zur Nanotechnologie,
die sich mit Geschlecht als Kategorie auf epistemologischer Ebene
auseinandersetzen. Dies zu untersuchen, wäre jedoch
vielversprechend:
Es besteht die Chance, Konzepte der Gender
Studies bereits während der hochbrisanten Anfangsphase der Entstehung
eines neuen Bereichs der naturwissenschaftlich technischen Forschung
und Entwicklung zu berücksichtigen.
Ziel des Workshops ist es
daher, bereits existierende Studien der Sozialforschung zur
Nanotechnologie sowie Studien zur Geschlechterforschung zu jüngsten
Technologieentwicklungen zusammenführend vor dem Hintergrund
folgender Fragestellungen zu diskutieren:
- Welche Unterschiede weist die Nanotechnologie im Gegensatz
zu früheren Technologien des 20. Jahrhunderts auf? Welche
Gemeinsamkeiten existieren?
- Welche Leitbilder
und welche epistemologischen Prämissen werden für die
Nanotechnologie im Zuge ihrer diskursiven wie institutionellen
Etablierung formuliert?
- Inwiefern könnte es im Zuge der diskursiven und institutionellen Etablierung der Nanotechnologie zu Verschiebungen sozialer Ordnungen innerhalb wie auch außerhalb der Wissenschafts- und Technikproduktion kommen?
Programm:
Begrüßung
Prof. Dr. Sabine Hark, TU Berlin -
ZIFG
Dr. Petra Lucht, TU Berlin - ZIFG
Unser
Leben in Nanowelten
Prof. Dr. Ulrike Felt, Universität
Wien
Nationale und EU-Fördergelder für die
Nanotechnologie
Dr. Ing. Karin Wey, Nationale
Kontaktstelle Nanotechnologie VDI, Düsseldorf
Diskurse über Nanotechnologie
Dr. Petra
Schaper-Rinkel, FU Berlin
Martina Erlemann, Universität
Augsburg
Nanotechnologie als neues
Berufsfeld
Anne Schüttpelz, Universität Hamburg
Dr. Esther Ruiz-Ben, TU Berlin
Technisierte
Subjekte?
Dr. Tanja Paulitz, TU Berlin - ZIFG
Dr.
Petra Lucht, TU Berlin - ZIFG
Download als PDF:
- Bericht Nanaotechnologie-Workshop [1]
- Flyer [2]
- Plakat [3]
Das Freud Jahr im ZIFG
Die Psychoanalyse gehört seit dem Beginn
feministische Theorieproduktion im Umfeld der Neuen Frauenbewegung zu
deren umstrittenen Theoriekanon. Vehementer Kritik an der
Psychoanalyse stehen dabei ebenso engagierte Versuche entgegen,
psychoanalytische Theorie für die Geschlechtertheorie, aber auch für
die Queer Theory und postkoloniale Theorieprojekte produktiv zu
machen.
Vortrag:
100 Jahre
"Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" Sexualität im
Zeitalter ihrer Technologischen Reproduzierbarkeit
Dr.
Wolfgang Hegener (Diplompsychologe, Psychoanalytiker in freier Praxis,
Autor)
11. Mai 2006
20-22 Uhr
Universitätsbibliothek
Fasanenstr. 88
Raum BIB 012
_WS_Nano_Bericht.pdf
_WS_Nano_Flyer.pdf
_WS_Nano_Plakat.pdf