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Rassismus an der Hochschule: Intersektionale Verstrickungen und Möglichkeiten des Abolitionismus
Dr. Vanessa E. Thompson (Frankfurt/Oder)
4. November 2020, 18 Uhr c.t.
In den letzten Jahren haben rassismuskritische Mobilisierungen auch im deutschsprachigen Hochschulkontext an Aufmerksamkeit gewonnen. Im Fokus der Kritik stehen die Reproduktion intersektionaler Ausschlussmechanismen und das Fortwirken kolonialer Kontinuitäten: in Curricula und der Dynamik in Seminarräumen, Bibliotheksbeständen und Repräsentationspolitiken, Einstellungspraktiken und alltäglichen Interaktionen sowie auf struktureller Ebene und in der Wissensproduktion. Die vielseitigen Interventionen zeigen, dass die Reproduktion von institutionellem Rassismus auch in Zeiten von Diversity Management und Gleichstellungspolitiken Konjunktur hat. Was sind Bedingungen und Möglichkeiten der Dekolonisierung von Hochschulen? Wie lassen sich Gleichstellungspolitiken transformativ herausfordern? Braucht es eine abolitionistische Perspektive auf die Universität? Der Vortrag diskutiert die Reproduktion kolonialer Kontinuitäten an der Hochschule mit Fokus auf Wissensproduktion, Repräsentationsverhältnissen und strukturellen Ausschlussmechanismen. Mit Blick auf gegenwärtige dekoloniale und abolitionistische Interventionen werden darauffolgend Möglichkeiten der dekolonialen Transformation von Hochschulen ausgelotet.
Dr. Vanessa E. Thompson ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Vergleichenden Kultur- und Sozialanthropologie an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind kritische Rassismus- und Migrationsforschung, Black Studies, intersektionale Ungleichheits- und Geschlechterforschung, postkolonial/dekolonial-feministische Theorien und Methodologien, Theorien und Kritik der Versicherheitlichung sowie Theorien der transformativen Gerechtigkeit.
Aufgrund der aktuellen Situation wird die Veranstaltung online über zoom stattfinden.